Der 1896 gegründete Akademische Segelverein Berlin gehört zu den ältesten Segelvereinen Deutschlands. Seit nunmehr 50 Jahren heißt das jeweilige Flaggschiff „Walross“. Das erste war 1950 eine 9m lange gaffeltakelte Sloop. Bekannt wurde später vor allem die „Walross III“, eine Swan 55, die der Verein 1981 für das Whitbread Race 1981 / 1982 meldete. Damit befolgte der ASV die wichtigsten in der Satzung festgelegten Vereinsziele:
Förderung des Hochseesegelns
Teilnahme an Regatten
Segeln auf vereinseigenen Booten.
Auch mit der Vorgängerin hatte der Verein bereits gezeigt, wie ernst er das Vereinsziel „Förderung des Hochseesegelns“ nimmt, als eine Studentencrew mit der „Walross II“ als erste deutsche Yacht in das nördliche Eismeer segelte und Spitzbergen anlief. Nach 245 000 sm musste der seglerische Oldtimer 2010 einem Nachfolger am Vereinssteg weichen.
Die „Walross IV“ ist heute wieder das größte Schiff des ASV. Bereits die Jungfernfahrt war bemerkenswert: eine Weltumsegelung, die erst nach 967 Tagen, 40 000 sm, 16 besuchten Ländern, 32 über Etappen und 50 000 sm am 3. Juli 2010 in Cuxhaven zu Ende gegangen war. Während dieser Reise segelte die „Walross IV“ und mit ihr im Verlauf der Reise 148 Crewmitglieder nicht nur erfolgreich eines härtesten Rennen der Welt, die Sydney – Hobart Regatta Ende Dezember, auch eine Kap Hoorn – Umrundung gehörte zu diesem Törn genauso wie der Besuch der Olympischen Segelregatten in China.
Schon von weitem ist die Sloop als schwimmender Botschafter Berlins zu erkennen: Unübersehbar prangt ein riesiger Berliner Bär auf dem über 70m2 großen rot – weißen Spinnaker. An Bord betreibt der Verein nicht nur intensive seglerische Ausbildung, sondern fördert auch durch die langen Törns die soziale Verantwortung der einzelnen Crewmitglieder und durch die vielen Besuchen in ausländischen Häfen den Gedanken der Völkerverständigung. Kein Wunder, dass sich der Verein seit vielen Jahren der S.T.A.G. als Mitglied verbunden fühlt.
©H.H.Böhm 2016 /STAG