Geschichte:
Als es 1986 dem Gründer der S.T.A.G., Kapitän und Professor Manfred Hövener, gelungen war, das Feuerschiff „Weser“ für den symbolischen Preis von 1 DM zu „erwerben“, hatte niemand daran gedacht, dass dieses Schiff geradezu zum Symbol für „Sail Training“ unter deutscher Flagge werden würde. Die wechselvolle Geschichte begann 1906, als die Abteilung Wasserbau des Preußischen Ministeriums für öffentliche Arbeiten von der Bremer Weserwerft das Reservefeuerschiff Sonderburg übernahm. Anstelle der für Schoner typischen Masten erhielt der von Georg Wilhelm Claussen gezeichnete Segelschiffsrumpf (Claussen – Rumpf) nur den ungetakelten Fock – und Besan-Mast und anstelle des Großmastes den Lampenturm. Bis Juli 1986 war es auf verschiedenen Stationen in Ost – und Nordsee eingesetzt und wurde mehrfach in Kollisionen verwickelt, zuletzt am 17. September 1986. Nach der Außerdienststellung und Überführung nach Bremerhaven unter dem Namen „Confidentia“ begann der Umbau zum Segelschulschiff nach den Plänen des damals berühmtesten Segelschiffskonstrukteur Zygmunt Chorén. Durch tausende von ehrenamtlichen Helfern geleistete Arbeitsstunden gelang es der eigens zum Betrieb des Schiffes gegründeten Stiftung DSST, die Umbaukosten „Im Rahmen“ zu halten. Die in dieser Zeit entstandenen Freundschaften führten in den folgenden Jahren zu einem legendären Ruf dieses Schiffes, das bereits 1992 die gesamte Columbus – Regatta segelte, in den späteren Jahren auf den Spuren Alexander von Humboldts Südamerika umrundete, wiederholt in die Karibik und USA segelte. Im Sommer standen in jedem Jahr die Tall Ships Races auf dem Törnplan, im Winter segelte die grüne Bark meist zwischen den Kanarischen Inseln. Das Ende kam, als neue Sicherheitsbestimmungen und dringend nötige Reparaturen den Bau eines neuen Schiffes ratsam erscheinen ließen. Nach der letzten Reise stellte die DSST ihr segelndes Denkmal am 9. Oktober 2011 außer Dienst. Nach längerer Liegezeit versuchten neue Eigner vergeblich mit Tagestörns in der Karibik das Schiff erfolgreich zu betreiben. Nach dem Verkauf im Juli 2014 erfolgte der recht gelungene Umbau zum Hotel-, Restaurant – und Versammlungsschiff. EndgültigerLiegeplatz ab Sommer 2016 wird die Schlachte in Bremen sein, bis dahin bleibt es an seinem Platz im Bremer Europahafen.