Geschichte:
Da die Weser nicht tief genug für die großen Frachtsegler war mußten Plattbodenschiffe (Weserkähne) wie die Franzius bis ins 19. Jahrhundert sowohl den Transport als auch die Verteilung der Waren entlang der Weser zwischen Brake, Bremerhaven und Bremen übernehmen.
Nach der großen „Weserkorrektion“(Anpassung der Wassertiefe an die moderne Dampfschifffahrt), verschwanden nach 1888 die Weserkähne rasch aus den Häfen und von der Weser. Den Ausbau des Flusses zu einer Wasserstrasse hatte der Wasserbau-Ingenieur Ludwig Franzius geplant. Seinen Namen trägt das Schiff.
Um diesen Teil der maritimen Geschichte Bremens vor 1888 nicht endgültig in Vergessenheit geraten zu lassen, entstand der Weserkahn auf der „Gläsernen Werft“. Traditionell im Aussehen, doch anspruchsvoll in der Bauweise (formverleimt), konnte damit arbeitslosen Jugendlichen eine solide Berufsausbildung im Bootsbau vermittelt werden. Förderer dieses Projektes war die bremische Sozialsenatorin Hilde Adolf, die das Schiff am 14. Mai 2000 auch taufte.
Seit der Indienststellung im Jahr 2000 finden an Bord maritime Seminare und Vorträge statt, werden Klassenfahrten veranstaltet und auf Törns in Nord – und Ostsee vielfältige Kenntnisse in maritimer Ökologie und traditioneller Seemannschaft vermittelt. Auf dem Segelprogramm stehen nicht nur Kurztörns auf Weser, Außenweser und den Weserwatten sondern auch Fahrten zur Kieler Woche oder dem Hafengeburtstag in Hamburg. Die S.T.A.G. nutzt das Schiff für ihre sehr erfolgreichen „Cruise in Company“ – Törns mit Jugendlichen aus ganz Deutschland.
©H.H.Böhm2016