Die Astarte gehört zu den kostbarsten maritimen Denkmälern Deutschlands. Als einer der letzten Finkenwerder Hochseekutter, die noch ohne Motor gebaut wurden, repräsentiert sie den Höhepunkt des Segelschiffsbaus auf Kleinwerften.
Da die Finkenwärder Werft von August Albers während des Baus der Astarte zahlungsunfähig wurde, musste der Seefischer Nikolaus Külper sein Schiff selbst zu fertig bauen. Im Juni 1903 konnte er zu seiner ersten Fangfahrt auslaufen. Weitere 9 mühselige Jahre nur unter Segeln folgten, dann kam der erste 12 PS „starke“ Motor an Bord. Das Rigg wurde verkleinert, am Besanmast konnte nur noch ein Stützsegel gesetzt werden. Bis 1952 blieb der stabile Kutter im Besitz der Familie Külper, zum Schluss im Besitz des Sohnes. Das berühmte Senkenberg Institut übernahm das Schiff in Wilhelmshaven und baute es gründlich um. Bis 1988 überstand der Forschungskutter viele Generationen von Meereskundestudenten und Doktoranden, doch dann war das alte Schiff den veränderten Anforderungen nicht mehr gewachsen.
Als die Schiffergilde in Bremerhaven das Forschungsschiff 1978 erwarb, war vom eigentlichen Kutter nicht mehr viel zu sehen. Noch im selben Jahr begannen die dringendsten Arbeiten auf der Lloydwerft zur Sicherung der historischen Bausubstanz.
Da Mitglieder der Schiffergilde nach mühevoller Suche im Altonaer Museum in Hamburg die originalen Pläne gefunden hatten, die der Bremerhavener Schiffbauer Lothar Onasch mit Joachim Kaiser überarbeitete, ging die Restaurierung schnell voran. Bereits im Sommer 1979 konnten die ersten Törns mit Jugendlichen gesegelt werden. Wirklich abgeschlossen war die Restaurierung jedoch erst 2002.
Heute entspricht der Kutter wieder weitgehend dem Original, ist aber mit allen modernen Navigationshilfen und Sicherheitseinrichtungen ausgerüstet. Ohne die intensive Arbeit aller Mitglieder ist dieser Zustand nicht zu halten, zusätzlich benötigt der gemeinnützige Verein Spenden und Zuschüsse zum Erhalt. Mehr als 250 000€ wurden bisher investiert.
©H.H.Böhm2013