„TREFFEN TRADITIONS SCHIFFE UNNER’T RATHUUSTOORN“ VOM 4. – 6. AUGUST 2017 IN LEER

Alle zwei Jahre veranstaltet der Verein Schipper Klottje unter dem Motto „Leer is altied en Reis‘ wert“ ein Treffen traditioneller Schiffe. Dieser Verein möchte die historische Stadt Leer mit Leben füllen und Menschen zusammen führen. Auch 2017 findet diese Attraktion wieder statt: Tjalken, Schlepper, Barkassen, Fischkutter, kleine und große Schiffe, bis über 100 Jahre alt und liebevoll gepflegt, geben sich vom 4. bis 6. August 2017 ein internationales Stelldichein und werden wieder alte und junge See- und Sehleute begeistern.

SONY DSC

Alte Schiffe – ja – aber Schiffe, die von ihren Eignern liebevoll gepflegt sind. Wahre Denkmäler auf dem Wasser, die deutlich machen, wie Generationen vor uns mit diesen Schiffen arbeiteten. Diese Schiffe fuhren unter Segeln, mussten gestakt (mit langen Stangen vom Flussgrund weitergeschoben) oder von Land gezogen werden. Treideln nannte man das. Windkraft? Ja, wenn er günstig stand. Man kann sich kaum vorstellen, wie wetter- und stromabhängig und wie schwer die Arbeit der Schiffer war. In der langen Ledaschleife boten sich nur wenige günstige Liegemöglichkeiten, da, wo mit dem Bug nach Westen angelegt werden konnte. Das war hinter der „Waage“ – unterm Rathausturm, dort, wo im August das Treffen der traditionellen Schiffe stattfindet.

Früher legten hier Schiffe an, die Güter aus der Umgebung löschten und auch wieder luden. Torf von den Fehnen für Bäckereien und Privathäuser, Weiß- und Rotkohl von den Emder Poldern, Steine von den Ziegeleien, ausgehend Kolonialwaren von den Leeraner Großhandlungen oder Baumaterialien für die Fehndörfer.

Zum Hintergrund der Veranstaltung: An diese Stelle luden bereits vor mehr als 20 Jahren einige Frauen und Männer „alte“ Schiffe ein, so wie sie es in Holland gesehen hatten. An eine damals tote Stelle, gab es doch dort keinen Umschlag, kein Leben mehr. Nur die hiesige Kapitänsfamilie Brinkmann hatte gerade begonnen, mit zwei älteren Schiffen Gästefahrten anzubieten.

Wie kamen die so gegensätzlichen Ansätze miteinander zurecht? Hier alte Schiffe mit Teergeruch und braunen Segeln, da blütenweiße, einladend gepflegte Fahrgastschiffe? Die Frauen und Männer im gerade gegründeten „Schipper Klottje“ auf der einen Seite und Familie Brinkmann auf der anderen Seite fanden sich zusammen und so entstanden Freundschaft, ein ehrliches Miteinander und ein ganz offener Austausch. Beide haben der Stadt Leer geholfen, den Tourismus, den Besuch der Fußgängerzone, das Herausstellen der historischen Altstadt deutlich anzukurbeln. „LEER – Historische Altstadt“ lebt nicht nur, sondern strahlt auch deutlich weit ins Land aus.