8 S.T.A.G.-Schiffe bei den Tall Ships‘ Races 2017 und der Regatta am Start

Rendezvous 2017: Von Torbay über Sines und Bermuda sowie Halifax zurück in die alte Welt nach Le Havre: Dieser mehr als 10 000sm lange Regattakurs „Rendezvous 2017“ der Sail Training International (STI) forderte von den Crews wirklich alles. Sturm, Flaute und traumhaft schönes Segeln wechselten sich ab. Vor diesem Hintergrund ist die Leistung der beiden teilnehmenden deutschen Yachten zu würdigen. So zeichnete die STI die Kieler Yacht Peter von Danzig nicht nur für die seglerischen Leistungen aus, auch die Teilnahme an allen Regatten von England bis nach Frankreich fand die entsprechende Anerkennung. Noch höher ist aber die Leistung der beiden Brüder Herrman zu schätzen, die in der Tradition ihres verstorbenen Vaters eines der kleinsten teilnehmenden Schiffe, die Regina Germania, zu den Wettfahrten meldeten und diese erfolgreich und unfallfrei mit jungen Nachwuchsseglern bewältigten.

Das Tall Ships‘ Race in der Ostsee, ebenfalls von der STI organisiert, hatte auch einiges zu bieten.

Auch wenn viele Seeleute und Segler die Ostsee als überschwemmte Wiese abtun, das baltische Meer zeigte wieder einmal, dass es in der Lage ist für Überraschungen zu sorgen: Böen von 40 kn aus dem Nichts oder auch Flauten, als der Wetterbericht Starkwind angekündigt hatte, ließen keine Langeweile aufkommen. Auch die STI überraschte mit dem plötzlichen Abbruch der kurzen Wettfahrt von Klaipeda nach Szczecin (Stettin) wegen Flaute, den aber nur wenige Teilnehmer empfangen konnten. Doch diese kleinen Mängel traten hinter der Freude am Segeln zurück und waren spätestens nach überaus erfolgreichen sportliche Wettkämpfen und Crewparties vollständig vergessen. Klar, es gab es auch in diesem Jahr wieder kritische Gespräche über ideale Liegeplätze aller Teilnehmer in Turku, dem lautstarken Jahrmarkt in Klaipeda, den scheinbar unausrottbaren Problemen mit Waschmaschinen und Duschen, die für die Crews der Yachten wirklich elementar sind. Jedoch überwog eine positive Atmosphäre.

Was gibt es sonst noch zu berichten? Sicherlich, dass alle die großen Hafenfeste nicht nur friedlich verliefen, sondern in einer heute so seltenen harmonischen Grundstimmung, die auf alle Gesichter ein Lächeln zauberte – diesseits und jenseits des Atlantiks.

Dazu gehört auch, dass immer mehr Regierungen erkennen, welch positives Image Segelschulschiffe einem Land verleihen können und welche wichtige Rolle die internationalen Windjammer-Regatten dabei spielen. So nahm die neue Viermastbark Perus, die Union, sehr erfolgreich erstmals an einer Regatta teil, in den nächsten Jahren werden sicherlich die neuen Segelschulschiffe Vietnams, Algeriens und Chinas folgen.

Regatta-Ergebnisse (Places overall) und Auszeichnungen der STAG – Mitgliedsschiffe

Rendezvous 2017: Gesamtstrecke inkl. aller Cruise in Company-Strecken, Wege zu den Starts und von der Ziellinie zu den Gasthäfen: ca. 10 000 sm

Race 1: Torbay-Sines (10 Teilnehmer, 840 sm)

1. Jolie Brise (GB)
2. Hosanna (F)
3. Wylde Swan (NL)

8. S.T.A.G.-Schiff Peter von Danzig (GER) (2. Platz in Klasse D)
S.T.A.G.-Schiff Atyla (Vanuatu): Preis für die beste Musikshow während der Crewparade

Race 2: Sines-Bermuda (10 Teilnehmer, 3200 sm)

1. Jolie Brise (GB)
2. Blue Clipper (USA)
3. Wylde Swan (NL)

6. S.T.A.G.-Schiff Peter von Danzig (GER) und Preis für schnellste Atlantiküberquerung (3000 sm in 19 Tagen, 15 min 57 Sek.)

Feeder-Race: Charleston-Bermuda (6 Teilnehmer)

1. Pride of Baltimore II (USA)
2. Oosterschelde (NL)
3. When and If (USA)

6. S.T.A.G.-Schiff Alexander von Humboldt II (GER) und Kommunikationspreis

Race 3: Bermuda-Boston (15 Teilnehmer, 650 sm)

1. Oosterschelde (NL)
2. Pride of Baltimore II (USA)
3. Jolie Brise (GB)

9. S.T.A.G.-Schiff Alexander von Humboldt II (GER), Klasse A
10. S.T.A.G.-Schiff Regina Germania (GER), 2. Platz in Klasse C
11. S.T.A.G.-Schiff Peter von Danzig (GER), 3. Platz in Klasse D
S.T.A.G.-Schiff Atyla – retired (Vanuatu)

Race 4: Boston-Gulf of Saint Lawrence (19 Teilnehmer, 600 sm)

1. Union (Peru)
2. Eagle (USA)
3. Blue Clipper (Malta)

5. S.T.A.G.-Schiff Alexander von Humboldt II (GER)

10. S.T.A.G.-Schiff Atyla (Vanuatu)

18. S.T.A.G-Schiff Regina Germania (GER)
19. S.T.A.G.-Schiff Peter von Danzig (GER)

S.T.A.G.-Schiff Atyla: Preis für “most dynamic crew”

Race 5: Halifax-Le Havre (11 Teilnehmer, 2700 sm)

1. Oosterschelde (NL)
2. Blue Clipper (Malta)
3. Jolie Brise (GB)

6. S.T.A.G.-Schiff Atyla (Vanuatu)

8. S.T.A.G-Schiff Regina Germania (GER), 2. Platz in Klasse C/D

11. S.T.A.G.-Schiff Peter von Danzig (GER), Preis für die Atlantiküberquerung in 12 Tagen, 3 Std., 55 min, 29 Sek.

Tall Ships´ Races 2017 in der Ostsee:

Race 1

Halmstad – Kotka (44 Teilnehmer, 450 sm)
1. Kapitan Borchardt (PL)
2. Royalist (GB)
3. Vega Gamleby (S)

40. S.T.A.G.-Schiff Esprit (GER), 11. in Klasse C

Race 2

Turku – Klaipeda (68 Teilnehmer, 350 sm)
1. Tre Kronor af Stockholm (S)
2. Royalist (GB)
3. Statsraad Lehmkuhl (N)

9. S.T.A.G.-Großherzogin Elisabeth (GER), 7. Platz in Klasse B

55. S.T.A.G.-Schiff Esprit (GER), 10. Platz in Klasse C und beste Crew in der Crewparade

Race 3

Klaipeda – Stettin (58 Teilnehmer, 250 sm)
1. Royalist (GB)
2. Rupel (B)
3. Sørlandet (N)

23. S.T.A.G.-Schiff Esprit (GER), 9. Platz in Klasse C

35. S.T.A.G.-Schiff Johann Smidt (GER), 8. Platz in Klasse B und Kommunikationspreis

49. S.T.A.G.-Schiff Roald Amundsen (GER), 14. in Klasse A, beste Vorstellung in der Crewparade in Klasse A