Geschichte:
Noch ist recht wenig über das älteste noch aktive Schiff der Welt mit genietetem Stahlrumpf bekannt. Fest steht nur, dass es 1871 in Kiel-Gaarden als Gaffelketsch gebaut wurde, wahrscheinlich als Bereisungsschiff für die Marine. Keinesfalls kann es für Kaiser Wilhelm II gebaut worden sein, da dieser erst 1888 gekrönt wurde. Nicht belegt ist die Aussage, dass er es später nutzte um Flottenparaden abzunehmen. Ob damals bereits eine kleine Dampfmaschine an Bord war, ist nicht bekannt.
Unzuverlässige Quellen besagen, dass das Schiff, dessen damaliger Name, bisher nicht ermittelt werden konnte, nach dem ersten Weltkrieg als kleiner Frachter in der Ostsee unterwegs war. Die nächste Nachricht spricht davon, dass ein Wehrmachtsoffizier das Schiff während des Krieges als „SS Vorwärts“ nutzte, angeblich um damit nach Südamerika zu fliehen.
Aus den Unterlagen des Bundesamtes für Seeschifffahrt – und Hydrografie geht hervor, dass es unter dem Namen Friesland als Fischkutter am 10. April 1947 als Schraubenmotorschiff/Schraubenschleppdampfer in der Stader Schiffswerft vermessen wurde. Eigner war eine chemische Fabrik in Hamburg. Zu dieser Zeit war bereits ein 120PS Jastram -Schiffsmotor an Bord des Zweimasters mit 55m2 – Hilfsbesegelung.
1952 kaufte die Fa. Biomaris den Rumpf und machte daraus einen Seewassertanker, um den Rohstoff für Nordseewasser-Trinkkuren aus tiefen Wasserschichten zu holen.
Der jetzige Eigentümer rettete den historischen Rumpf 1982. 45 000DM (Schrottpreis) musst er dafür bezahlen. In den folgenden Jahre mussten noch einmal 1,5 Millionen DM (ca.750 000 €) für den Ausbau zum Traditionsschiff aufgebracht werden. Seitdem ist der üppig bemalte Rumpf mit dem eigensinnigen Rigg ein gern gesehener Gast auf vielen Hafenfesten.